Umbaubericht für einen günstigen BR 218 Dummy

Seit Ende 2012 sind nun ROCOs Neuauflagen der BR 218 im Handel erhältlich,

welche in keiner Weise mit dem langjährigen Pendant aus dem Hobby-Segment vergleichbar sind und jeden Modellbahner auf ganzer Linie überzeugen werden.

 

Für die verkehrsrote Variante existieren bis jetzt (Stand 2013/2014)

zwei Auslieferungen mit unterschiedlichen Betriebsnummern.
Wäre das nicht ein perfekter Grund, um über eine Doppeltraktion nachzudenken?

Leider löst sich dieser Gedanke sehr schnell in Luft auf, wenn man auf den Preis für dieses kostspielige Vergnügen schaut.

Unter Berücksichtigung der analogen Standard-Variante (Artnr. 72750), welche im Vertrieb bei rund 140,- € liegt,

kommt man mit geeigneten Decodern auf eine Summe von mehr als 350,- € für die beiden hübschen Schwestern.


Aber, dass es auch anders geht, und man die vermeintliche Doppeltraktion rund 100,- € günstiger haben kann,

möchte ich mit dem folgenden Bericht verdeutlichen.


Ich habe mich für die zweite Auflage der Artnr. 72751 inkl. Sounddecoder und Betriebsnummer 218 252-5 für rund 200,- € entschieden, weiterhin ein komplettes Gehäuse aus der ersten Auslieferungsserie mit der Betriebsnummer 218 245-9, welches rund 40,- € kostet. Leider müssen die Scheibenwischer (2x Artnr. 128443) zusätzlich bestellt werden, da diese nicht zum Lieferumfang des Gehäuses gehören.
Was jetzt noch fehlt, ist der Rahmen einer Roco BR215/218 aus dem Hobby-Segment.

Diese war z.B. in vielen Startsets enthalten und ist bei eBay oder auf Modellbahnbörsen oft für knapp 25,- € zu finden.

 

Der Umbau

Damit das neue Gehäuse am Ende passend auf dem alten Rahmen sitzt, ist es nötig einige Modifikationen vorzunehmen,

für die u.a. eine kleine Fräse (z.B. Dremel) benötigt wird.

 

Zunächst habe ich Platine, Motor, usw. aus dem alten Rahmen entfernt und die Drehgestelle demontiert.

Danach können alle Zahnräder aus dem Getriebe ausgebaut werden und schließlich muss leider der Getriebe-Turm oberhalb der Halterung, welche das Drehgestell am Rahmen hält, abgetrennt werden, da dieser sonst mit dem Einrichtungsteil des Führerstandes vom neuen Gehäuse kollidiert. Falls man auf die Einrichtung der Führerstände verzichten möchte, lässt sich evtl. sogar die Funktionalität des alten Rahmens erhalten.

 

Im nächsten Schritt muss dann der Rahmen so angepasst werden, dass das neue Gehäuse anschließend passend darüber passt.

Hierzu sind folgende Fräsarbeiten nötig:

  • der vordere Bügel des Rahmens, welche u.a. zur Stabilisierung der Kupplungsdeichsel dient, muss leider entfernt werden,
    da das neue Gehäuse vorne zum einen etwas schmaler ist und zum anderen nach Innen etwas mehr Platz benötigt.
  • Ebenso wie der Getriebe-Turm am Drehgestell dem Umbau zum Opfer fiel, muss auch ein Teil des Rahmens weichen,
    sodass genügend Platz für die Inneneinrichtung des Führerstandes bleibt.

Die groben Schnittkannten sind auf den folgenden Bildern eingezeichnet.

 


 

Nachdem diese Vorarbeiten abgeschlossen waren, habe ich angefangen, dass Gehäuse vorsichtig und probehalber auf den Rahmen aufzusetzen, dazu müssen am neuen Gehäuse jedoch zuvor noch die Rastnasen abgeschliffen werden.

Wenn bereits alles passt, kann man nun die entsprechende Höhe festlegen, indem man das Modell auf die Schienen stellt und die Pufferhöhe an vorhandenes Rollmaterial anpasst.

 

Um das Gehäuse später nicht zu weit nach unten zu drücken, habe ich dann noch zwei kleine Holzblöcke zurecht gesägt und abgeschliffen, welche ich anschließend auf den Rahmen geklebt habe. Dabei ist natürlich darauf zu achten, dass sich diese nicht auf Höhe der Maschinenraumfenster befinden, sondern von den geschlossenen Lüftern verdeckt werden.

 

Nach einer weiteren "Anprobe" des Gehäuses habe ich die Drehgestelle noch einmal demontiert und den kompletten Rahmen schwarz lackiert. Ist die Farbe getrocknet, kann das neue Gehäuse final aufgesetzt und von der Unterseite mit einigen Tropfen Sekundenkleber vorsichtig mit dem Rahmen verschweist werden.

 

Falls man die Lok nur im Verbund mit kuzgekuppelten Fahrzeugen, die über eine eigene Kulisse verfügen, einsetzen möchte, ist es möglich den Kupplungsschacht noch ein wenig einzukürzen und die Kupplung fest zu montieren, wodurch sich der Kupplungsabstand verringern und der optische Eindruck verbessern lässt. Diese Modifikation sollte immer unter Berücksichtigung der engsten verwendeten Radien stattfinden!

 

Weiterhin könnte man noch den nicht stimmigen Tank der BR 215 entfernen und gegen ein passendes Ersatzteil, z.B. eines Fleischmann Modells ersetzen. Dazu muss lediglich die Plastik-Abdeckung abgezogen werden, der Rahmen erneut mit einer Fräse bearbeitet und abgeschliffen werden und anschließend das passende Ersatzteil angeklebt werden.

 

Damit wäre der Umbau geschafft...

Anbei noch zwei Bilder der beiden Schwester, wobei ich die Scheibenwischer beim Dummy noch nicht montiert habe.

 

 

 

Roco Artnr. 72751 aus der zweiten Charge mit Betriebsnummer 218 525-5

 

 

Dummy, bestehend aus Rahmen einer Hobby-218er und dem Gehäuse der ersten Charge (Artnr. 72750/51) mit Betriebsnr.

218 245-9