Umbaubericht zum ICE 3 von Piko

 Hallo Freunde des Schnellverkehrs,

 

wer kennt ihn nicht, den ICE 3 von Piko?!
Das Modell, welches so super ist, dass Märklin behauptet es wäre "geklaut". Aber darum soll es nicht gehen.

Das Piko Modell ist bei genauem hinsehen, trotz seiner feinen Lackierung, ein Hobbymodell mit vielen Einschränkungen. Dies muss allerdings nicht so bleiben, denn insgesamt steckt in dem Modell großes Potential, welches man mit einigen Handgriffen herauskitzeln kann.

Außen:

1.

Das Erste was an dem Modell ins Auge fällt, sind die Hobby-Stromabnehmer, die nicht viel mit dem Vorbild gemeinsam haben. Als Alternative empfehle ich Sommerfeldt Stromabnehmer vom Typ DSA 350 (Artnr. 797)

oder den DSA 200 von Roco (Art. Nr. 85383) auf Fleischmann Isolatoren (Art. Nr. 17 4351) zu montieren.

Zum Stromabnehmerwechsel bietet es sich an, den gesamten Dachgarten zu demontieren. Dazu müssen erst die Windleitbleche, welche nur angesteckt sind, vorsichtig entfernt werden, anschließend kann man mit leichten Druck von der Innenseite des Wagens die Grundplatte des Dachgartens herausdrücken.

 

Es empfielt sich, alle Bauteile (Isolatoren und Leitungen) vorsichtig zu entfernen und ggf. die zusätzlichen Bohrungen für die Montage des Stromabnehmers vorzunehmen. Danach kann man die Platten in RAL 7039 (Quarzgrau) lackieren, da diese im Vorbild ebenfalls in dunkelgrau und nicht lichtgrau ausgeführt ist.

 

Schließlich kann der Neuaufbau des Dachgartens beginnen. Dabei macht es Sinn, zuerst den Stromabnehmer zu positionieren und anschließend die feinen Steckteile mit etwas Sekundenkleber zu fixieren. Als zusätzlichen Farbakzent habe ich den Durchführungs-Isolator vorbildgerecht hellblau lackiert.

 

Das folgende Bild zeigt den fertig montierten Dachgarten nach dem Umbau, bevor dieser wieder auf dem Wagen platziert wird.

 

 

2.

Als nächstes widmen wir uns der vorbildwidrigen gelben Stirnbeleuchtung des Modells.

Hier müssen die gelben LEDs gegen weiße bzw. warm-weiße vom Typ 0603 ausgetauscht werden. Der Austausch ist mit Lötkenntnissen relativ einfach durchzuführen, da in der Bedienungsanleitung Explosionszeichnungen und ein Verdrahtungsschema vorhanden sind.

Die Lüftungsschlitze neben den Frontscheinwerfen habe ich mit einem

Pigmenttuschestift der Stärke 0,1mm bemalt und ein Stückchen Teflonband an der Frontscheibe als Sonnenblende eingesetzt. Außerdem sollte man den Bereich oberhalb der Querverstrebung von Innen schwarz auslegen, da dieser beim Vorbild nicht transparent ist.

3.

Der dritte Punkt, der dem erfahrenen Betrachter sofort von Außen ins Auge fällt, sind die Drehgestelle. Piko verwendet bei dem Modell einheitlichen Drehgestelle für alle Wagen. Dies entspricht nicht dem Vorbild, denn dort gibt es bauliche Unterschiede, die sich aus den verschiedenen Bremssystemen des Zuges ergeben.

Die Darstellung der Scheibenbremsen ist relativ einfach umzusetzen, denn hier gibt es schnelle Abhilfe von Beckert Modellbau. Unter der Artikelnummer 2031 wird ein Bremsscheibensatz für den ICE 3 angeboten. Enthalten sind 40 geätzte Bremsscheiben, von denen insgesamt 32 Stück für den kompletten 8-teiligen Zug benötigt werden. Wer eine etwas günstigere Lösung sucht, kann auch auf die selbstklebenden Bremsscheiben von KRKreativ, welche bei eBay zu finden sind, zurückgreifen.

Ich habe mich für die geätzten Bremsscheiben entschieden, die vorsichtig aus dem Bogen herausgetrennt und mit einem Tropfen kleber auf dem Radsatz befestigt werden müssen.

Um die Schraublöcher anschließend schwarz auszulegen, habe ich einen Pigmenttuschestift in der Stärke 0,1mm verwendet. Auf dem Bild oben ist einmal der Standard Radsatz und zwei mit Bremsscheiben beklebte Räder in verschiedenen Winkeln zu sehen. Die Schraublöcher sind hier allerdings noch weiß. Diese Radsätze mit Bremsscheiben befinden sich beim Vorbild in allen Drehgestellen der Wagen 1, 3, 6 und 8.

 

An den Wagen 2, 4, 5 und 7 hingegen befinden sich Drehgestelle mit Wirbelstrombremsen. Da die Umsetzung hier längst nicht so einfach ist, wie bei den Scheibenbremsen, habe ich mich für den kompletten Austausch der Drehgestelle gegen die Pendants des Märklin / Trix Modells entschieden. Diese sind in ihrer Ausführung deutlich feiner, berücksichtigen die baulichen Unterschiede und haben durch die seperat angesteckten Schlingerdämpfer auch eine besser Tiefenwirkung.

 

Rechts im Bild von oben nach unten:

Das original Piko-Einheitsdrehgestell mit relativ wenig Tiefe und Details.

Darunter das Drehgestell von Märklin / Trix für die Radsätze mit Scheibenbremsen.

Und schließlich das Drehgestell von Märklin / Trix mit Wirbelstrombremsen.

Um die Drehgestelle der Triebköpfe noch mal mehr vom Rest des Zuges abzuheben, habe ich hier jeweils am vordersten Drehgestell in Fahrtrichtung rechts einen Indusi-Magneten montiert.

Das Zurüstteil stammt aus einem ausrangierten Roco-Drehgestell eines Bimdzf-Steuerwagens und wurde zuerst sauber abgeschnitten, dann passend zurechtgeschnitzt und mit einem Tropfen Sekundenkleber am Drehgestell befestigt. So ist der Zug auch PZB-geführt sicher unterwegs.

 

Innen:

Nun, gehen wir also "in den Zug" und somit auch ins Detail.

Um erst einmal eine "komplette" Garnitur zu haben benötigt man:
1x die Grundeinheit (2x Steuerwagen, Bistro und Trafowagen 2. Klasse (mit Stromabnehmer).
1x Artnr. 57690 Trafowagen 1. Klasse (mit Stromabnehmer)
3x Artnr. 57691 2. Klasse Sitzwagen

Mit 8 Wagen ist der ICE 3 also vollständig, aber trotzdem noch nicht vorbildgerecht, denn bei Piko ist jeder Wagen gleich gereiht. Also, müssen wir zuerst einen der 2. Klasse Sitzwagen öffnen, die Inneneinrichtung anheben, alle Kabel durchtrennen. Dann die Kupplungen austauschen, anschließend die Kabel im Wagen wieder verlöten und dabei gut auf die Isolierung achten!

Kuppeln wir nun den Zug folgendermaßen:

1. Klasse Steuerwagen
1. Klasse Trafowagen (mit Stromabnehmer)
2. Klasse Stromrichterwagen (der mit den getauschten Kupplungen)
Bistro
2. Klasse Mittelwagen
2. Klasse Stromrichterwagen
2. Klasse Trafowagen (mit Stromabnehmer)
2. Klasse Steuerwagen

so haben wir bereits rein äußerlich eine vorbildliche Wagenreihung.

 

Leider stimmt im Inneren des Zuges jedoch rein gar nichts...
Weder Farbe noch Form der Inneneinrichtung des Piko Modells lassen auf einen ICE 3 schließen.


Um auch hier möglichst korrekt und vorbildnah vorzugehen, habe ich mir mit Hilfe des Materials auf der ICE-Fansite einen Plan der Inneneinrichtung erstellt.


Aus den Sitz-Plänen auf der ICE-Fanpage ist allerdings nicht 100%ig ersichtlich, wie die Abteile liegen, da dort die Wagen teilweise "auf links" skizziert sind, also gespiegelt, bzw. verdreht wurden.


Ich habe am Bahnhof also eigene Skizzen über die Anordnung erstellt und dann mit Hilfe der vorhandenen Sitzpläne den korrekten Aufbau zusammengestellt.


Der Plan ist von oben nach unten und jede(r) "Zeile" (Wagen) von links nach rechts zu "lesen"...

 

Apmf 403.0

Fangen wir mit dem Apmf 403.0 (Wagen38), Steuerwagen, 1. Klasse an:
Hier musste ich bereits den ersten Kompromiss eingehen und die Bestuhlung so belassen.
Beim Vorbild sind einseitig nur Einzelplätze vorhanden. (siehe Plan)

Die Grundfarbe der überarbeiteten Inneneinrichtung ist hellgrau, die Sitze habe ich vorbildgerecht dunkel (Leder) lackiert, die Kopfpolster sind aus lichtgrauem Papier (3x2mm).

Die Tische habe ich schwarz lackiert, um den "Schatten" unter dem Tisch darzustellen, da diese beim Vorbild ja nicht massiv sind. Außerdem habe ich den Innenraum (Tische und Wände) mit selbstklebender Holzfolie in Buchen-Optik aufgewertet. Diese war beim RHS-Wagenstudio erhältlich, ebenso wie die Spiegelfolie, welche ich nutze, um die Türen an den Wagenübergängen darzustellen. Durch den Spiegeleffekt entsteht die Illusion durch den gesamten Zug schauen zu können.

Für die Innenbeleuchtung setze ich eine 230mm lange LED-Lichtleiste von Hufing-Tronic ein, die ich direkt an die durchgehende Stromversorgung des Zuges anlöte. (nicht schaltbar)
Da das Plastik der Wagengehäuse von Piko sehr dünn ist und die Innenbeleuchtung durchscheinen würde, habe ich diese zuerst von Innen komplett schwarz lackiert und anschließend mit selbstklebender, weißer Folie verkleidet, ähnlich der Wandverschalung beim Vorbild.

Beim Anbringen der Verkleidung kann man auch die digitalen Zuglaufanzeiger mit rotem Transparentpapier auslegen.


Beim Blick auf den ersten zusammengesetzten Wagen des Zuges wird eines sofort klar:

Das optische Endergebnis entschädigt für alle Mühen, die Arbeit und die vielen Stunden die nun bereits in diesem ersten Wagen stecken. Die vorbilgerechte Erscheinung des Innenraumes beeindruckt jeden Modellbahnfan und schafft die perfekte Illusion vom bequemen Reisen im modernen Schnellverkehr.

 

 

 

Apm 403.1

Widmen wir uns dem nächsten Wagen:
Es handelt sich um den Apm 403.1 (Wagen37), Trafowagen 1. Klasse

Auch hier habe ich Teppich ausgelegt, die Sitze dunkelgrau und die Tische schwarz lackiert, die Kopfpolster angesetzt und schließlich mit dem Buchenfurnier ausgestaltet.

Ein Blick auf den Plan verrät uns, dass der Wagen neben dem Großraumbereich auch 3 Abteile besitzt. Also muss ein Teil der "Standard-Bestuhlung" weichen. Dazu habe ich einfach die Inneneinrichtung auf einer Länge von 3 Fenstern weggeschnitten und durch eine dünne Balsaholzplatte ersetzt, auf die ich die neue Einrichtung aufbauen werde.

Achtung, die Abteile liegen in Fahrtrichtung links, wenn man mit der 1. Klasse voraus fährt.

 

Aus der weggeschnittenen Einrichtung habe ich dann die Abteilsitzgruppen erstellt.

Da es auch in der 2. Klasse einen Abteilwagen gibt, habe ich die Sitzgruppen dafür ebenfalls gleich mit gebaut.

Es werden insgesamt folgende Kombinationen gebraucht:

2x 1. Klasse 3-3 Vis-á-Vis Bestuhlung
1x 1. Klasse 2-2 Vis-á-Vis Bestuhlung
2x 2. Klasse 3-3 Vis-á-Vis Bestuhlung
1x 2. Klasse 3-2 Vis-á-Vis Bestuhlung


Auf dem Foto sind die Abteileinrichtungen schon so aneinander gestellt,

wie sie später im Wagen platziert werden.

Es fehlen lediglich die Zwischenwände an den Rückseiten der Bestuhlung.

Zur Montage habe ich die Sitzgruppen nacheinander mit Sekundenkleber auf der Bodenplatte befestigt und jeweils dazwischen eine beidseitig mit der Holzfolie beklebte, stabile Pappe als Wand eingesetzt.

Um die Abteilverglasung mit den Schiebetüren zur Gangseite möglichst ansprechend darzustellen, habe ich am PC ein Schema der Aluminiumrahmen mit den charakteristischen Türgriffen erstellt, dieses dann mit Icons für 1. bzw. 2. Klasse, Nichtraucher und Handynutzung, sowie digitaler Anzeigetafel für Sitzplatzreservierungen versehen und schließlich mit 4800x1200 dpi auf Inkjet-Folie ausgedruckt.

 

Bpmb 403.2

Achtung, dieses ist der Wagen mit den getauschten Kupplungen!

 

Auch hierbei handelt es sich um einen gemischten Großraum- und Abteilwagen der 2. Klasse.

Um Platz für die Abteile zu schaffen, muss auch hier zuerst ein Teil der Inneneinrichtung abgesägt und anschließend mit Balsaholz aufgefüllt werden.

Im Gegensatz zum Apm 403.1 liegen die Abteile hier in Fahrtrichtung rechts,

wenn man mit der 1. Klasse voraus fährt.

Die Grundfarbe der überarbeiteten Inneneinrichtung für die 2. Klasse ist hellgrau,

die Sitze habe ich vorbildgerecht dunkel-blau lackiert, die Kopfpolster wieder in hellgrau,

wie auch in der 1. Klasse. Die Tische habe ich, ebenfalls wie in der ersten Klasse, schwarz lackiert, um den "Schatten" unter dem Tisch darzustellen, da diese beim Vorbild ja nicht massiv sind. Außerdem habe ich den Innenraum (Tische und Wände) mit selbstklebender Holzfolie in Buchen-Optik aufgewertet. Anschließend wurden auch hier die bereits vorher angefertigten Abteilsitzgruppen, Zwischenwände und Abteilverglasungen wie beim 1. Klasse Wagen montiert.

 

 

Wsm 403.3

Von Außen hat Piko den Wagen vorbildgerecht mit der Aufschrift "BordBistro" wiedergegeben. Im Inneren befindet sich jedoch die Einrichtung des vollwertigen BordRestaurants, welches die ICE 3 Züge vor dem Umbau besaßen.

Bevor es jedoch beim Motorwagen mit dem "Supern" los geht, möchte ich zuerst das Getriebe umbauen. Dazu habe ich mir bei Glasmachers einen Getriebe-Umbausatz bestellt. Dieser beinhaltet 2 eingängige Schnecken, welche die Geschwindigkeit des Zuges verringern, die Zugkraft steigern und das Fahrverhalten verbessern sollen. Der Umbau ist relativ einfach, man sollte nur darauf achten, sehr präzise und vorsichtig zu arbeiten. Der anschließende Testlauf zeigt eine deutlich niedrigere Vmax (ca 200km/h).

Von Außen hat Piko den Wagen vorbildgerecht mit der Aufschrift "BordBistro" wiedergegeben. Im Inneren befindet sich jedoch die Einrichtung des vollwertigen BordRestaurants, welches die ICE 3 Züge vor dem Umbau besaßen. Nach langen Überlegungen habe ich mich dann dafür entschieden, die Inneneinrichtung im Bistro nicht umzubauen.
Die Restaurant Einrichtung gefällt mir sehr gut und die roten Sitzpolster geben dem Zug noch mal eine farbliche Variante in der Mitte. Die Farbe für die ledernen Bezüge der Sitze habe ich extra angemischt, der Fußboden ist wieder in grau gehalten, die Tische und Wandverkleidung wieder mit Buchenfurnier verkleidet.

Um den schwarzen Motorblock zu verkleiden, habe ich die Seiten ebenfalls mit Buchenfurnier beklebt, wodurch auf der Gangseite wenigstens ein leichter Eindruck von Tiefe entsteht.

Für die Kopfseiten habe ich mir Fotos der Galley hochauflösend und maßstabsgerecht ausgedruckt.


Zwar stimmt die Perspektive hier niemals 100%ig, aber die Illusion beim Blick von außen durch die gewölbten Scheiben des Zuges ist trotzdem verblüffend.


Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Foto der Ausgabetheke im Bistro-Bereich, außerdem habe ich dort wieder einen Teil der Inneneinrichtung entfernt und stattdessen vorbildgerecht das Abteil für den Zugbegleiter eingerichtet.


Im Bistro habe ich alle Wände vorbildlich mit dem Buchenfurnier verkleidet. Diese edle Wandverkleidung kommt auch beim Vorbild nur hier zum Einsatz, da die DB in den anderen Wagen aus Kostengründen bewusst darauf verzichtet hat und dort lediglich eine grau-weiße Plastikabdeckung montierte.

Bpmb 403.8

Der Bpmb 403.8 besitzt Stellplätze für Rollstuhlfahrer, ein Kleinkindabteil, sowie ein barrierefreies WC (behindertengerecht). Durch diesen größeren WC-Bereich ist eine Veränderung des Fensterbandes notwendig, welche beim Piko Modell verständlicherweise nicht vorhanden ist.

Im Original sieht das Fensterband wie folgt aus:
Der Wagen besitzt 5 normalgroße Fenster im Großraumbereich, dann folgen (von rechts) 2 verkleinerte Fenster an den Rollstuhlstellplätzen, anschließend 2 Streben und die Fenster des Kleinkindabteils (1x klein & 1x groß).
Abgeschlossen wird das Fensterband dann durch 2 Streben, das milchige Toilettenfenster, einer weiteren Strebe und dem Wagenklassen- / Zuglaufanzeiger.

Im Modell habe ich die Einteilung des Fensterbandes durch einen Kompromiss leicht vereinfacht, da ich sonst die vorhandenen Streben komplett entfernen müsste. Ich habe lichtgraues Papier (12mm und 23mm breit und jeweils 10mm hoch) zugeschnitten. Anschließend müssen die dünnen schwarzen Linien mit dem Pigmenttuschestift gezogen werden, einmal am linken Rand des 12mm breiten Papierstückes und in den Abständen 12mm (von rechts) und 6mm (von links) auf dem 23mm breiten Stück. Die Papierstücke habe ich dann einfach auf die vorhandenen Streben geklebt und die Bereiche, welche nicht durchscheinend sein sollen, von hinten mit Pappe verstärkt.


Wenn man dann zum Schluss das Fensterband wieder eingesetzt hat und den Wagen zusammen setzt, sieht es folgendermaßen aus: (von links) zuerst der Wagenklassen- / Zuglaufanzeiger, dann eine Strebe, anschließend das milchige Toilettenfenster (wie beim Vorbild von Außen nicht als Solches zu erkennen, aber durchscheinend), dann die doppelte Strebe und die Fenster des Kleinkindabteils (groß und klein) und schließlich nach einer weiteren Doppelstrebe dann der Großraumbereich.

Die Inneneinrichtung habe ich wieder an der üblichen Stelle abgeschnitten und den offenen Teil durch Balsaholz ersetzt. Wie im Plan verzeichnet, habe ich die beiden letzten Plätze (62,64) auf der linken Seite umgedreht. Außerdem befinden sich auf der rechten Seite am Tisch nur Sitzplätze zum Großraumbereich hin, denn gegenüber sind 2 Klappsitze an der Wand hinter den Rollstuhlplätzen befestigt, welche bei Bedarf genutzt werden können. Auf dem Bild ist der Wagen bereits mit dem "gesuperten" Großraumbereich zu sehen.

Das Kleinkindabteil besteht im Wesentlichen aus 2 abgerundeten Seitenwänden und der Glaswand mit Schiebetür entlang des Ganges. Um die Wände gleichmäßig abzurunden, habe ich Aluminiumblech geschnitten und anschließend um ein geeignetes Rundholz gebogen. Die Holzverkleidung ist auf die Bleche aufgeklebt und die Fensterfolie darin eingefasst. Der Abstand zwischen den Abteilwänden beträgt 41mm. An der Außenseite hinter dem Rollstuhlstellplatz, befinden sich die beiden Klappsitze aus 2 aufeinander geklebten Papiersorten. Im Inneren des Abteils befinden sich 2 Sitzplätze direkt an der Wand, auch hier habe ich mit Papier gearbeitet. (die Armlehnen sind aus Tackerklammern) Mittig im Raum befindet sich die Trennwand, mit dem Ravensburger Spiel "Tempo, kleine Schnecke". Dahinter steht ein einzelner Sitz am Tisch und entlang der gegenüber-gelegenen Wand ist die Sitzecke mit 3 Sitzplätzen montiert. Um das Abteil aufzulockern, habe ich noch einen "Straßenteppich" auf den Boden gelegt.

 

 

Bpm 403.7

Ab jetzt folgen die "langweiligen" Wagen:
Es handelt sich zuerst um den Bpm 403.7 (Wagen33), Stromrichterwagen 2. Klasse.
Dieser Wagen besitzt nur den "normalen" Großraumbereich. Die Ausführung der "gesuperten" Inneneinrichtung entspricht dem gleichen Muster wie bei den anderen 2. Klasse Wagen (Bpmb 403.2 und Bpmb 403.8)

 

 

Bpm 403.6

Es handelt sich um den Bpm 403.6 (Wagen32), Trafowagen 2. Klasse.
Dieser Wagen besitzt ebenfalls nur einen "normalen" Großraumbereich. Die Ausführung der "gesuperten" Inneneinrichtung entspricht dem gleichen Muster wie bei den anderen 2. Klasse Wagen (Bpmb 403.2, Bpmb 403.8 und Bpm 403.7)

 

 

Bpmf 403.5

Schließlich der Bpmf 403.5 (Wagen31), Steuerwagen 2. Klasse.
Dieser Wagen besitzt einen "normalen" Großraumbereich, sowie die Lounge mit Blick auf den Führerstand.
Die Ausführung der "gesuperten" Inneneinrichtung entspricht auch hier dem gleichen Muster wie bei den anderen 2. Klasse Wagen (Bpmb 403.2, Bpmb 403.8, Bpm 403.7 und Bpm 403.6)

 

 

Fazit:

Ein äußerst aufwändiges Projekt, nicht allein wegen der 450 Kopfstützen à 3mm x 2mm, sondern aufgrund der vielen Wagen und der hohen Ansprüche, die ich an diesen Umbau gestellt habe.
Im Bezug auf die Inneneinrichtung (Abteile, Kinderabteil, Bistro, farbliche Gestaltung, etc.) sehr interessant, allerdings abschnittsweise auch recht langwierig, beispielsweise beim Lackieren der Wagengehäuse und anschließendem passgenauem Bekleben der Streben mit weißer Folie, um ein Durchscheinen der Beleuchtung zu verhindern.